Wechseljahre? Willkommen im Hormon-Karusell

Wechseljahre – oder wie ich gerne sage: die zweite Pubertät, nur mit mehr Verantwortung und weniger Geduld. Plötzlich schläfst du schlechter, isst „wie immer“ und nimmst trotzdem zu, die Laune fährt Achterbahn – und der Bauch? Bläht sich auf wie ein Hefeteig im Backofen.

Aber keine Panik – du bist nicht kaputt, du bist im Umbau.

Und genau hier kommt der ganzheitliche Blick ins Spiel. Denn Hormone spielen zwar verrückt, aber sie machen das nicht alleine – sie arbeiten im Team mit deinem Darm, deinem Blutzucker, deinem Lebensstil, der Schilddrüse und den kleinen Mikronährstoff-Helfern, die oft viel zu wenig Beachtung bekommen.

1. Der Darm – deine unterschätzte Freundin

Die Darmflora ist hormonempfindlich und Hormone sind darmempfindlich. Heißt: Gerät eins ins Wackeln, wackelt das andere mit.

Wusstest du schon?
Der Rückgang der Östrogene verlangsamt die Beweglichkeit deines Darms und das bedeutet: mehr Verstopfung, mehr Gase, mehr Bauchdrama. Gleichzeitig kann ein Progesteronmangel zu einem angespannten Bauchgefühl führen, innerlich wie äußerlich.

Blähungen, Völlegefühl, plötzlich keine Milch mehr vertragen?

Klassiker in den Wechseljahren!

Noch ein Mitspieler: Die Schilddrüse! Wenn sie träge wird (was in den Wechseljahren öfter vorkommt), läuft auch die Verdauung wie in Zeitlupe. Und als wäre das nicht genug: Selbst die Zusammensetzung deiner Darmflora verändert sich durch den Hormonumschwung – was wiederum zu mehr Blähungen oder Unverträglichkeiten führen kann.
Kurz gesagt: Wenn du dich in den Wechseljahren fühlst, als hättest du ständig einen kleinen Ballon im Bauch – du bist nicht allein. Und du bist auch nicht machtlos!

Tipp:

Iss ballaststoffreich (aber langsam steigern!), meide stark verarbeitete Lebensmittel und iss in Ruhe. Kauen nicht vergessen – nein, das ist kein Witz, sondern die erste Verdauungsstation in deinem Verdauungstrakt.

2. Der Blutzucker – stiller Saboteur oder echter Helfer

Heißhunger? Hitzewallung nach dem Croissant? Stimmung wie ein Wetterumschwung?

Stabiler Blutzucker = stabileres Wohlbefinden.

Tipp:

  • Starte den Tag mit Proteinen (kein Marmeladentoast!)

  • Kombiniere Kohlenhydrate immer mit Fett oder Eiweiß

  • Süßes? Gerne, aber nach dem Essen, nicht auf leeren Magen.

3. Die Schilddrüse – kleine Drüse, große Wirkung

Gerade in den Wechseljahren ist sie oft überfordert oder wird still und leise träge. Und was passiert dann? Gewicht geht hoch, Energie geht runter – und die Laune gleich mit.

Tipp:

  • Regelmäßig beim Arzt checken lassen (inkl. fT3, fT4 & TSH – ja, du darfst die Begriffe kennen)

  • Auch der Darm spielt mit rein: Schlechte Verdauung = schlechte Hormonverwertung

  • Jod, Selen, Eisen & Co. im Blick behalten

4. Mikronährstoffe – die kleinen Stars im Hintergrund

Wenn Hormone das Orchester sind, sind Mikronährstoffe die Musiker. Ohne sie? Nur heiße Luft.

Magnesium, Zink, B-Vitamine, Omega-3, Eisen... sie alle helfen, deinen Körper in Balance zu halten.

Tipp:

  • Blutwerte regelmäßig prüfen lassen (nicht raten, messen, aber richtig nicht im Serum sondern im Vollblut)

  • Gute Quellen wählen (echtes Essen und hochwertige Nahrungsergänzungsmittel ohne Zusatzstoffe und darmschädigende Trennmittel)

  • Besonders wichtig: Magnesium am Abend, B-Vitamine und Vitamin D3/K2 morgens

5. Schlaf – die unterschätzte Superkraft

Ohne Schlaf keine Regeneration, kein Hormon-Ausgleich, keine gute Laune.

Und ja, wir wissen: „Einfach mal schlafen“ klingt in dieser Lebensphase wie ein schlechter Scherz.

Tipp:

  • Kein Handy vorm Schlafen (ja, ich weiß...)

  • Tageslicht tanken (erzeugt Serotonin - Serotonin wird zu Melatonin=Schlafhormon)

  • Magnesium ( achte auf die richtige Magnesiumverbindung!)und ein kleines Abendritual wirken Wunder (z.B. Dankbarkeitstagebuch führen)

  • Spätes Essen vermeiden – dein Darm will auch Feierabend - aber ein paar komplexe Kohlenhydrate am Abend helfen dir besser einzuschlafen.

6. Stress – der stille Hormonräuber

Cortisol ist wie eine Diva auf der Hormoncouch: Wenn es zu laut wird, zieht sie die Decke über den Kopf – und die anderen Hormone gleich mit.

Tipp:

  • Atmen. Einfach mal. Tief in den Bauch. (Atemübungen wie z.B. die Boxatmung sind sehr hilfreich)

  • Nein sagen üben (du kannst das nicht? Kann man üben,.. ich helfe dir gerne)

  • Gönn dir regelmäßig kleine Ruheinseln – und steh dazu (du bist nicht egoistisch, sondern kümmerst dich auch mal um deine Bedürfnisse)

Natürlich kann ich dir noch Unmengen von Tipps geben, das ist nur eine kleine Auswahl!

Fazit:

Die Wechseljahre sind keine Krankheit. Sie sind eine Umbruchzeit – und die brauchen Fürsorge, nicht Kontrolle. Wenn du dich selbst verstehst, kannst du auch mitreden, wenn dein Körper sich neu sortiert.

Du musst da nicht alleine durch. Ich begleite dich gern – mit Fachwissen, Herz, und einer guten Portion Humor.

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